Die 26. Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung, die EuroBLECH 2022, ist nach vier sehr erfolgreichen Messetagen zu Ende gegangen. Insgesamt 38.076 Fachbesucher aus aller Welt sind nach Hannover gereist, um die Zukunft der Blechbearbeitung zu definieren und den aktuellen Herausforderungen zu trotzen. Die diesjährige Fachmesse umfasste 1.300 Aussteller aus 39 Ländern. Auch die ERL Automation GmbH war in diesem Jahr wieder mit dabei und präsentierte zusammen mit der ERL GmbH ihre innovativen Lösungen rund um das automatisierte Schweißen und Schneiden. Die Neuheiten aus dem Hause ERL stießen beim Fachpublikum auf reges Interesse und lockten zahlreiche Besucher an den Stand.
Die ERL Automation präsentierte auf dem Messestand das neue Plasmafasenaggregat erlcut-bevel für ihre erlcut Schneidanlagen. Das neue Plasmafasenaggregat ist für das Anarbeiten von Schweißfasen an Flachmaterial konzipiert. Damit können einfache Bauteile, die sowohl Fasen als auch senkrechte Schnittkanten haben, in einem Schritt aus der Blechtafel ausgeschnitten werden. Der Plasmarotator ermöglicht je nach zum Einsatz kommender Stromquelle bis zu 40 mm lange Fasen mit Winkeln zwischen 0° und +/- 45°.
Darüber hinaus stellte die ERL Automation das neue und einzigartige Anlagenkonzept erlcut-silent vor. Gerade beim Plasmaschneiden können je nach Blechdicke Lärmemissionen bis zu 110 db(A) auftreten. Diese liegen deutlich über der zulässigen Auslöseschwelle von 80 db(A), bei der nach Arbeitsschutzverordnungen Gehörschutzmaßnahmen zu treffen sind. Bei dem Anlagenkonzept erlcut-silent befindet sich der gesamte Schneidbereich in einer Schallschutzkabine. Durch die Einhausung kann der Lärm um mehr als 30 db(A) reduziert und dem Bedienpersonal ein angenehmes Arbeiten ermöglicht werden. Auf dem Messestand konnten die Besucher die Lärmreduktion live erleben. In der ausgestellten Schallschutzkabine wurde ein echtes Schneidgeräusch simuliert. Durch Öffnen und Schließen der Schiebetür konnte sich das Fachpublikum selbst von der Effektivität der Einhausung überzeugen.
Für das Anfasen von komplexen Bauteilen mit Autogen- und/oder Plasmatechnik zeigte das Unternehmen den Schneidroboter BIBER. Brandneu ist, dass mit dem BIBER Fasen oder Trennschnitte nicht mehr nur an Flachmaterial wirtschaftlich realisiert werden können. Auch dreidimensionale Werkstücke, wie Behälterböden, Kantteile oder Walzteile sind nun ohne aufwendiges Teachen mit dem bewährten Schneidsystem schnell und einfach zu bearbeiten. Dies ermöglicht der 3D-.step-Import. Eine Besonderheit ist auch die neue Robotersimulation BIBER.sim, mit der die Schneidprogramme der Bauteile auf ihrer jeweiligen Tischposition virtuell abgefahren werden können, bevor sie der Roboter abarbeitet. Dabei werden beispielsweise die Reichweite, Zugänglichkeit sowie Schneidabstände geprüft, sodass sich der Bediener sicher sein kann, dass die Tischbelegung problemlos gefertigt werden kann.
Die ERL GmbH hat die Neuheiten rund um ihre Anlagenreihe ARCentre Basic vorgestellt. Zum einen sind die Anlagen mit Fronius TPSi-MIG/MAG-Ausrüstung sowie mit dem neuen TCP-Scout erhältlich, einer Prüfeinrichtung zur automatischen Kontrolle des Tool Center Point, die der Sicherstellung eines guten Schweißergebnisses dient. Bei dem Prüfzyklus fährt der Roboter aus drei unterschiedlichen Richtungen durch eine Kontrollvorrichtung. Im Anschluss werden die ermittelten Werte mit den vorgegebenen Werten abgeglichen und bei Abweichungen eine entsprechende Meldung ausgegeben. Der automatische Prüfzyklus kann sowohl manuell ausgelöst oder in den Programmablauf integriert werden.
Darüber hinaus zeigte ERL RoboView. RoboView ist ein automatisch abdunkelndes Sichtschutzfenster im Schutzzaun der Roboteranlage, durch welches der Bediener den Schweißprozess verfolgen kann und gleichzeitig vom Lichtbogen geschützt ist. Das Sichtschutzfenster ist in die Anlagensteuerung integriert, sodass die Aktivierung und Deaktivierung des Sichtschutzes automatisch erfolgt. Während des Schweißzyklus kann der Bediener per Handrad die Helligkeit individuell anpassen.
Zudem stellte ERL die Bauteilsuche per Schweißdraht vor, wodurch Bauteilverschiebungen oder Abweichungen beim Heftvorgang ausgeglichen werden können. Dabei ermittelt der Roboter per Suchfahrt die Position des Bauteils, indem die jeweilige Position gespeichert wird, an der der Schweißdraht das Bauteil berührt. Der Roboter verschiebt dann das jeweilige Programm auf die neue Position und beginnt die Schweißaufgabe, ohne dass ein Eingreifen des Bedieners erforderlich ist.
Für Kunden, die Interesse an kollaborierenden Robotern haben, stellte ERL die Baureihe ARCentre Mini vor. Die Anlagenreihe ist mit Industrieroboter ausgestattet, der auch als Cobot geteacht werden kann, und ermöglicht damit einen noch einfacheren Einstieg in das Roboterschweißen. Die Anlagen können individuell konfiguriert werden: Es stehen drei unterschiedlichen Tischgrößen und die komplette Range der Fronius Schweißtechnik zur Verfügung. Zum einfachen Positionieren von Bauteilen bietet ERL ein Nullpunktspannsystem an, das entweder mechanisch oder pneumatisch gespannt werden kann.
Zahlreiche Besucher nutzten die Möglichkeit, verschiedenste Schweiß- und Schneidmuster zu begutachten und in gemütlicher Atmosphäre Einblicke in bereits realisierte Projekte zu erlangen.